Die heilige Diakonissin Olympiada (geb. 368). Eine reiche Waise von vornehmer Herkunft, war sie von Kindheit an von der Schwester des Bischofs Amphilochios - der tugendhaften und wohltätigen Feodossia, einer sehr vernunftbegabten und Hochgebildeten Frau, erzogen worden. Mit sechzehn Jahren wurde Olympiada mit Nebridios, dem Präfekten von Konstantinopel, vermählt. Nach zwanzig Monaten wurde sie Witwe und widmete ihr Leben daraufhin ganz der Kirche. Ihre Wohltätigkeit kannte keine Grenzen: die Kirchen, Klöster, Bischofsdiösen, Fremde beherbergen, Spitäler - alle erhielten von ihr reichliche Gaben. Obwohl sie erst dreißig war und nicht sechzig, wie es die Satzung vorschrieb, wurde sie von dem Patriarchen aufgrund ihres eifrigen Dienens für die Kirche zur Diakonissin geweiht. Sie besuchte Gefangene, unterstützte Verbannte, bereitete Menschen auf die Taufe vor, half bei Gottesdiensten... Nachdem Johannes Chrysostomos Patriarch von Konstantinopel geworden war, da wurde sie seine geistliche Tochter und ging ihm in Kirchendingen eifrig an die Hand. Als dann Verfolgungen gegen ihn einsetzten, wurde auch Olympiada nicht verschont. Von aufrechter Natur, scheute Johannes Chrysostomos nicht vor Entlarvungen zurück, was ihm von Seiten der Kaiserin Eudokia und einigen Kirchenvertretern große Anfeindungen einbrachte. Die Sache endete damit, dass man ihn zunächst nach Withien und dann in das ferne Armenien verbannte, wo er 407 das Zeitliche segnete. Auch Olympiada wurde nicht in Ruhe gelassen: sie wurde verleumdet, vor ein Gericht gestellt und durch eine hohe Geldstrafe völlig ruiniert. Dann verbrachte man sie nach Nikomedien, wo sie auch starb. Über die gegenseitigen Beziehungen zwischen dem hl. Johannes Chrysostomos und Olympiada geben siebzehn erhalten gebliebene Briefe Aufschluss, die Olympiada aus der Verbannung geschrieben hatte.




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