Der ehrwürdige Romanos, Sohn christlicher Eltern, erhielt in Berytos - dem heutigen Beirut - eine juristische Ausbildung und wurde dort um 510 zum Diakon geweiht. Zur Zeit des Kaisers Anastasios kam er nach Konstantinopel, als Vorsänger an den Kaiserhof. Die Legende berichtet, dass er in der Kyros-Stiftung neben der Maria geweihten Kirche wohnte. Doch als Sänger war er nicht besonders begabt. Eines Tages, am Abend der Geburt Christi, sei ihm die Gottesmutter im Traum erscheinen, und habe ihm ein Papyrusblatt gereicht und befohlen, dieses hinunter zu schlingen. Nachdem er das getan hatte, erwachte er, bestieg den Ambon und begann zu singen.
Romanos wurde nun bekannt als Verfasser und ausgezeichnete Sänger. Die Romanos' Dichtung ist geprägt von der Form der Hymnen des Alten Testaments. Ihm werden etwa tausend Hymnen auf Feste des Kirchenjahrs und auf Gedenktage von Heiligen zugeschrieben. Etwa 90 ihm zugeordnete Hymnen sind erhalten. Ein Epigramm beschreibt Romanos, wohl kurz nach seinem Tod: "Der Teil hat am Chor der Engel im Himmel / singt auch auf Erden jene (himmlischen) Melodien!"




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