Thascius Caecilius Cyprianus entstammte wohl einer alteingesessenen und vermögenden Familie in Karthago. Er genoss eine gute Ausbildung, wirkte als Rhetor, war ein glänzender Redner und erfolgreicher Advokat und bildete in seiner Wissenschaft junge Menschen aus. der Priester == Caecilianus wurde sein Freund und brachte ihm das Christentum nahe, Ostern 246 ließ er sich taufen und verschenkte seinen Besitz. Bald wurde er Priester und bereits drei Jahre nach seiner Taufe zum Bischof gewählt; einige - v.a. ältere - Kleriker wollten aber die Weihe eines frisch Konvertierten verhindern und lesiteten auch nach seinem Amtsantritt noch Widerstand.
Nach seiner Taufe verfasste Cyprian den Essay "Ad Donatum", gerichtet an seinen Freund Donatus, in dem er überschwänglich die Erfahrung der Gnade Gottes und ihrer Wirkung in seiner Bekehrung und Wiedergeburt durch die Taufe preist. Ebenfalls aus jener Zeit stammt seine Abhandlung "De habitu virginum", "Über das Auftreten der Jungfrauen" mit der Warnung, sich dem Sittenverfall anheimzugeben.
Mit dem Bischofsamt in der Hauptstadt Nordafrikas wuchs Cyprian zugleich auch eine Vorrangstellung vor den rund 150 afrikanischen Bischöfen zu. Fast zeitgleich, im Jahr 250, begannen die schweren Verfolgungen durch Kaiser Decius. Cyprian verließ die Stadt; das brachte ihm die Kritik der Feigheit ein, ermöglichte aber, die Gemeinden mit Briefen aus seinem Versteck zu stärken; ebenso verfasste er in jener Zeit mehrere Schreiben nach Rom. In dieser Zeit fielen wohl mehr als die Hälfte der Christen vom Glauben ab.
Als die Verfolgungen 251 unter Kaiser Gallus endeten, musste die Kirche entscheiden, wie mit den Abgefallenen und den in ketzerischen Gemeinden Getauften zu verfahren sei. Cyprian trat in den Streitigkeiten mit dem Gegenpapst auf die Seite des römischen Bischofs Cornelius: Auch Cyprian war bereit, den Abgefallenen gegenüber Milde walten zu lassen, wollte aber keinesfalls die Gültigkeit der Ketzertaufe anerkennen, wie er in seiner Abhandlung "De lapsis", "Über die Abgefallenen", ausführte. Da der römische Bischof Stephanus I. die Tradition begründet hatte, auch die Taufen der als Ketzer Bekämpften anzuerkennen, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen bis zum Schisma der Novatianer, die 252 zwei Gegenbischöfe in Karthago installierten.
In diesen Auseinandersetzungen verfasste Cyprian "De ecclesiae catholicae unitate", "Über die Einheit (in) der katholischen Kirche", die sich mit der hierarchischen Organisation der Kirche befasst. Darin formulierte er den berühmten dogmatischen Satz "extra ecclesiam salus non est", "außerhalb der - römisch-katholischen - Kirche gibt es kein Heil", der in der Formulierung "extra ecclesiam nulla salus", bekannt und beim Konzil von Trient als Dogma festgeschrieben wurde. Eine schwere Seuche in der Stadt war Anlass für seine Schriften "Ad Demetrianum", "An Demetrios", mit der Verteidigung gegen den Vorwurf, die Christen seien an solchen Naturkatastrophen schuld, "De mortalitate", "Über die Sterblichkeit (des Menschen)" und "De opere et eleemosynis", "Über die (guten) Werke und das Almosengeben".
Die Auseinandersetzungen mit den Novatianern fanden kein Ende. Die versöhnliche Haltung Cyprians und Roms wurde in vielen Gemeinden in Nordafrika abgelehnt, die Gemeinschaft in der Kirche stand in Frage. Cyprian verfasste "De bono patientiae", "Vom Segen der Geduld", "De zelo et livore", "Über Eifersucht und Neid" und eine Neufassung von "De ecclesiae catholicae unitate", in der er Roms Vorrangstellung gegenüber der ersten Fassung revidierte.
Als unter dem römischen Kaiser Valerian eine neue Verfolgungswelle einsetzte, wurde Cyprian 257 nach Curubis - das heute Qurba - verbannt; als sich die Verfolgungen verschärften, wurde er nach Karthago zurückgeholt, angeklagt, verurteilt und enthauptet. Auf dem Richtplatz gab er der Überlieferung nach dem Henker fünf Goldstücke, da dieser ihm das Himmelstor öffne, verband sich selbst die Augen und neigte seinen Kopf.
Cyprians Haupt befindet sich in Kornelimünster in Aachen, andere Reliquien sind in Lyon und Compiègne. Cyprian zählt zu den bedeutendsten Kirchenschriftstellern und war im Mittelalter nicht zuletzt wegen seiner Schrift "De Catholicae Ecclesiae Unitate" angesehen.