Der hl. Serafim wurde als Sohn des Kursker Kaufmanns und Bauunternehmers Isidor Mosin und seiner Frau Agafija am 19. Juli 1754 geboren. Er wurde auf den Namen Prochor getauft. Der Vater starb, während er noch die Arbeiten für den Neubau der Kathedrale von Kursk leitete. Die Mutter führte aber das Unternehmen weiter. So wuchs der junge Prochor, ein intelligentes Kind, im Schatten der Kirche auf.
Bei einer Pilgerfahrt nach Kiew fasste er endgültig den Beschluss, Mönch zu werden und trat auf Rat des Mönches Dosifej in die Einsiedelei von Sarow ein, wo er am 20. November 1778 ankam. Der damalige Abt Pachomij gab ihm den Starzen Iosif als geistlichen Vater. Prochor arbeitete in verschiedenen Diensten im Kloster, bis er ganz in die Einöde ging, um dort als Klausner zu leben. Nach sieben Jahren in der Einsiedelei empfing er die Mönchsweihen auf den Namen Serafim und wurde ein Jahr später zum Diakon geweiht. 1793 wurde er zum Priestermönch ordiniert, ging aber nach dem Tode des alten Abtes mit dem Segen des neuen Vorstehers Isaija wieder in die Einöde, wo er einer besonders strengen Gebetsordnung folgte.
Erst 1810 kehrte er nach 15 Jahren des Einsiedlerlebens in sein Kloster zurück, brach aber auch dann sein Schweigen nicht, sondern schloss sich in seiner Zelle ein, wo er jene geistliche Vollkommenheit erreichte, die es ihm erlaubte als geistlicher Vater vieler Ratsuchender zu wirken. Als solcher formte er auch die Schwesterngemeinschaft zu Diveevo. Am 1. Januar 1833 empfing er zum letzten Male die hl. Gaben; am Morgen des folgenden Tages bemerkte man einen Brandgeruch aus seiner Zelle, und als man diese öffnete, fand man die Bücher angesengt, den Heiligen aber schon entschlafen in kniender Haltung vor dem Bilde der Gottesmutter wie im Gebet versunken. Die Heiligsprechung erfolgte auf persönliche Initiative des Zaren Nikolai II. am 19. Juli 1903.

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Der Ehrwürdige Seraphim, der Wundertäter von Sarow, war am 1. August (19. Juli) 1754 als Sohn des Kaufmanns Jsidor Moschnin geboren und wurde auf den Namen Prochor getauft. Seine ganze Erziehung hatte er seiner Mutter Agaphija zu verdanken, denn der Vater war gestorben, als er drei Jahre alt war.
Gott der Herr hatte dem ehrwürdigen Seraphim schon von dessen Kindheit an sein besonderes Wohlwollen erwiesen - so blieb der Knabe unversehrt, als er eines Tages von einem in Bau befindlichen Glockenturm herunterfiel. Ein anderes Mal gesundete er durch den Segen der Ikone der Gottesmutter des Zeichens auf wunderbare Weise nach einer schweren Krankheit. Die Wohltaten Gottes fanden in der kindlichen Seele einen dankbaren Widerhall. Am meisten verlangte es Prochor nach einem Dienen für Gott und nach geistlichen Belehrungen.
Mit siebzehn Jahren geht er nach Kiew, um sich "auf dem Wege des Herrn" einen weisen Lehrmeister zu suchen. Unweit von Kiew diente in der Klause zu Kitajewo der ehrw. Dossifei, der sagte zu Prochor: "Lenke deine Schritte nach Sarow, und verweile dort. An dieser Stätte wirst du mit Gottes Hilfe Rettung finden."
Am 20. November 1778 traf Prochor im Einödkloster zu Sarow ein. Dort herrschte eine strenge Ordnung; die Klosterbrüder hatten nicht nur eifrig zu beten und zu dienen, sondern sie mussten auch sorgfältig die Schriften der Heiligen Väter studieren. Acht Jahre lang diente Prochor als Novize, und am 13, August 1786 wurde er als Mönch mit dem Namen Seraphim eingekleidet. Ein Jahr später weihte man ihn zum Diakon. Eines Tages tat sich für Seraphim der Himmel auf - während der Göttlichen Eucharistie erschien in der Kirche der Herr Jesus Christus selbst mit seinen himmlischen Kräften. Zwanzig Jahre nach seinem Eintritt in das Kloster wurde der ehrw. Seraphim zum Mönchpriester geweiht.
In seiner Klosterzelle betete der Mönchpriester Seraphim unaufhörlich zu Gott. Er hat stets voller Andacht seine Gebete verrichtet, und diese Regeln für das Beten sind auch heute noch in der Kirchenüberlieferung lebendig. Er riet den gottliebenden Menschen, bis zur Mittagszeit unaufhörlich zu Christus zu beten und sich danach auch an die Gottesmutter zu wenden: "O Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erhöre das Flehen der Heiligen Jungfrau und erbarme Dich meiner Sünden".
Eine weitere Großtat von Vater Seraphim war, dass er das Gelübde des Schweigens ablegte, denn wie er sagte, bringe dieses den Menschen Gott näher und mache ihn sozusagen zu einem irdischen Engel. Dann ging der ehrw. Seraphim zu einem strengen Einsiedlerleben über. Nur seine Klosterzelle, heilige Ikonen und ein Eichensarg waren Zeugen seines eifrigen Dienens für Gott. Im Jahre 1825 erschien die Heilige Gottesmutter dem Vater Seraphim erneut. Sie gebot ihm, sein Einsiedlerleben aufzugeben und alle zu empfangen, die des Trostes, der Genesung und der christlichen Erbauung bedurften.
Durch die Verehrung der Mutter Gottes in inbrünstigem Gebet wollte der ehrw. Seraphim der Heiligen Jungfrau für die großen Wohltaten danken, die sie ihm erwiesen hatte. Zwar setzte der tückische Feind auch oftmals dem Einsiedler zu, aber dieser rief Christus um Beistand an, betete reinen Herzens und machte das Zeichen des Kreuzes, worauf der Böse von ihm abließ. Die Stufenleiter der Tugenden, die er erklomm, ließ ihn beinahe zu einem ersterschaffenen Adam werden - die Tiere des Waldes näherten sich dem Mönch ohne Scheu und gehorchten ihm.
Ein halbes Jahrhundert lang hat der ehrw. Seraphim seine Seelsorge verrichtet, und sieben Jahre hatte ihm der Herr noch gegeben, damit er dem russischen Volk seine segensreichen Erfahrungen noch zukommen lasse und die getreuen Kinder der Christuskirche auf den rechten Weg zur Errettung hinlenke. Seine größte Gabe und Tugend war die Demut. Als ihn der Gutsbesitzer M. Manturow eines Tages bat, er möge ihm Genesung bringen, da erwiderte er: "Mein Lieber, wenn du so fest glaubst, so glaube doch auch daran, dass der Allmächtige dich genesen lassen wird, denn Er vermag alles. Ich aber, der ich nur schwach bin, werde für dich beten." Am Tage vor seinem Dahinscheiden hatte der ehrw. Seraphim dreimal die für ihn vorbereitete Begräbnisstätte aufgesucht. Am Abend waren dann aus seiner Zelle Ostergesänge zu hören, und am anderen Morgen - das war am 2. Januar 1833 - fand man den Mönchpriester Seraphim in seiner Zelle tot auf. Er war vor eine Ikone der Gottesmutter in kniender Stellung entschlafen.
Am 29. Januar 1903 wurde der Beschluss des heiligen Synods der Russisch Orthodoxen Kirche zur Heiligsprechung des hl. Seraphim kundgetan. Um die Heiligsprechung feierlich zu begehen, fanden die Feierlichkeiten im Sommer statt, genau zum Geburtstag des neuen Heiligen. Am 19. Juli 1903 wurde die erste Göttliche Liturgie eingeläutet, in der der ehrw. Seraphim als Heiliger von der Kirche verherrlicht wurde. Auch seine hl. Reliquien wurden ausgestellt, damit sie das ganze Volk verehre. "In diesen hl. Reliquien des neuen Fürsprechers für uns spüren wir den Pulsschlag unserer Kirche. Denn eine Kirche, die durch neue Heilige und Selige geziert wird, ist nicht tot, ist weder erstarrt noch versteinert, sondern sie lebt und gedeiht, verjüngt sich. In diesem Sarg sehen wir den Quell, das Licht und die Freude unseres Glaubens!" sagte der Bischof Innokentij von Tambow in seiner Ansprache an die Gottesdienstgemeinde.
Die gesamte Russische Orthodoxe Kirche erfüllte damals eine Geistige Freude. Bis auf den heutigen Tag wird der hl. Seraphim von Sarow im russischen Land als einer der größten Glaubensstreiter der Russischen Orthodoxen Kirche verehrt.

Ehrw. Seraphim von Sarow - 15. (2.) Januar und 1. August (19. Juli)




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