Der Bischof Feofan, mit weltlichen Namen Georgi Wassiljewitsch Goworow, wurde am 10. Januar 1815 im Dorfe Tschernawsk, Orlower Gouvernement, in der Familie eines Geistlichen geboren. Er studierte am Orlower Priesterseminar und ab 1837 an der Kiewer Geistlichen Akademie. 1841 wurde er zum Mönch geweiht und erhielt den Namen Feofan. Nach Abschluss des Studiums an der Kiewer Geistlichen Akademie begann er die Lehrtätigkeit an der St. Petersburger Geistlichen Akademie. Einige Jahre diente er seiner Kirche als Theologe und Lehrer der Moraltheologie und Psychologie. Im Jahre 1847 fuhr der Priestermönch Feofan nach Jerusalem, als Mitglied der russischen geistlichen Mission. Der Aufenthalt im Osten gab ihm die Möglichkeit, die heiligen Stätten und alten Klöster zu besuchen. Er lernte Starzen des heiligen Berges Athos kennen und studierte die Werke der Kirchenväter in alten Handschriften.
1855 kehrte Archimandrit Feofan zur Petersburger Geistlichen Akademie zurück und wurde später Rektor des Olonezker Geistlichen Seminars. 1856 wurde er zum Hauptgeistlichen der Botschafts-Kirche in Konstantinopel ernannt, 1857 zum Rektor der St. Petersburger Geistlichen Akademie. 1859 erfolgte die Weihe des Archimandriten Feofan zum Bischof von Tambow und Schazk.
Im Bischofsamt erwies sich Hierach Feofan als eifriger Prediger kirchlicher Frömmigkeit. Er wirkte aktiv mit an der Gründung von kirchlichen Gemeinde- und Sonntagsschulen. 1863 wurde er auf den altehrwürdigen Bischofsstuhl von Wladimir versetzt, aber in seiner Seele strebte er zur Konzentration, zur Vereinigung von Arbeit mit der monastischen Askese. 1886 wurde seiner Bitte stattgegeben, um sich den Wohlbestand dem Heil in die Uspenski-Wyschenski-Skit (Einsiedelei) bei Tambow zurückzuziehen. Hier widmete er sich ausschließlich dem Gebet und Askese.
Der Heilige wandte sich fast vollständig von der Welt ab, wofür wurde er in der Russischen Kirche als "der Klausner" bekannt. Die Zeit, die ihm außer Gottesdienst und Gebet noch blieb, nutzte Feofan für theologische Arbeiten, deren Ziel er im Suchen und Finden des Weges zur Erlösung sah. Dazu hielt er nur schriftlichen Kontakt mit seinen zahlreichen geistigen Kindern und Schülern. Unter anderem schrieb er mehrere Bücher über das Einswerden mit Gott und die völlige Hingabe in Christus. Er sagte: "Die beste Verwendung der Gabe des Schreibens und Sprechens ist, sie zu nutzen, um Sünder zur Vernunft zu bringen, sie von ihrer Stumpfheit aufzurütteln".
Es gibt zwei weitere Richtungen seiner literarischen Tätigkeit - das ist die Auslegung der Heiligen Schrift und die Übersetzung der Werke der alten Lehrer christlicher Frömmigkeit. Der Heilige Bischof Feofan entschlief friedlich am 6. Januar 1894 und ward in der Kasaner Kathedrale der Wyschensker-Einsiedelei beigesetzt.
Im Jahre 1988 wurde er kanonisiert (heiliggesprochen), als Eiferer christlichen Glaubens und Frömmigkeit; er mühte sich vor allem in seinen Werken um die Darlegung des christlichen Weges zum ewigen Leben.




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