Nahum, Schüler von Cyrill von Saloniki und Methodius von Mähren, half letzterem bei der Missionsarbeit und war an der Schaffung der altkirchenslawischen Schriftsprache beteiligt. Als er aus Mähren vertrieben wurde, kehrte er in seine Heimat zurück, die damals zu Bulgarien gehörte, und wirkte dann zusammen mit Klemens von Ohrid in der Ausbildung und Erziehung von 3500 christlichen Studenten. Zusammen mit Klemens gründete er die "Glagolithische Literaturschule" in Ochrid - die glagolithische Schrift, Vorgängerin der heutigen kyrillischen, war entwickelt worden als Schrift für die slawische Sprache - und machte Ohrid zum Zentrum der slawischen Kultur. Nahum schrieb und übersetzte mehr als 50 Bücher, die den Grundstein der slawischen Literatur und Kultur bilden. 893 wurde er Nachfolger von Clemens als Lehrer, 895 gründete er bei Ochrid das Kloster, das heute nach ihm benannt ist.

Nahum wird heute als "Erleuchter der Bulgaren" verehrt. Das Kloster am Ochridsee beherbergt heute ein Hotel, die alte Kirche ist eine Sehenswürdigkeit. Am 20. Juni wird dort jedes Jahr ein großes Fest gefeiert; Kranke kommen und erfahren Heilung. 1926 schenkte der Muslim Jemail Zizo aus Resna dem Kloster eine Glocke, weil Nahum seinen Bruder, der schon auf dem Totenbett lag, geheilt habe.




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